6. Tag: Bourbon-Lancy - Viaduc des Fades - Les Ancizes

Wir wachen um 7:00 von der dampfenden Wärme in unserer winzigen Fasshütte auf. Schon 22°C? Es wird ein heißer Tag heute! Als wir mit einem Häferl Kaffee aus der Hütte treten, bauen die Radfahrer gerade zum vierten Mal seit gestern ihr Zelt um. Können die sich auf dem riesigen leeren Platz für keinen Standort entscheiden?

Belustigt erledigen wir die notwendigste Körperpflege, packen unser Zeug in die Ortlieb-Rollen und zurren das Zeug auf die Hondas. Mittlerweile geht das schon ganz schnell und binnen fünf Minuten sind wir reisefertig. Wir müssen aber noch auf die strenge Abnahme unserer Hütte warten. Hier wird kontrolliert, ob wir alles geputzt und aufgeräumt haben!

Zum Glück kommt auch schon eine kleine Frau angewackelt. Sie schaut wichtig hinter ihrem Klemmbrett hervor, als sie uns begrüßt. Während sie die Hütte penibel kontrolliert, klackert sie die ganze Zeit nervenzerfetzend mit ihrem Kugelschreiber. Wir schauen uns an. Seit sechs Jahren übernachten wir in Campinghütten, aber sowas war noch nie!

Um 9:00 rollen wir zur Rezeption und Angelika legt den Schlüssel auf den Tresen: "Au revoir!" Aber so einfach geht das nicht! Die Hütte muss erst kontrolliert werden! Unfreundlich werden wir auf diese Pflicht hingewiesen. Wer das vorhin war? Was die Frau mit dem Klemmbrett gemacht hat? Keine Ahnung! Die ist vollkommen unbekannt und gehört nicht zum Campingplatz, wird uns lakonisch mitgeteilt.

Wir sind vor den Kopf gestossen und sprachlos. Bitte, was war das denn? Die spinnen doch komplett, die Leute hier! Wütend tuckern wir erneut zur Hütte und lassen das Kontrollprozedere erneut über uns ergehen. Würden wir nicht noch 250.- Kaution von denen zurückbekommen, hätten wir spätestens jetzt die Szenerie verlassen.

Stattdessen muss sich Angelika schwer zurückhalten, bis alle Punkte auf der langen Liste zur Zufriedenheit abgehakt sind. Dann sind wir entlassen. Mit einer veritablen Staubwolke und soviel Drehzahl wie möglich fegen wir vom Platz. Sorry, Camping in Bourbon-Lancy, wir werden einander nicht wiedersehen!

Die langen, zügigen Geraden der B973/779 kommen uns gerade recht, um Dampf abzulassen und wieder in den Urlaubsmodus zu schalten. Wir lassen die Transalps zwischen weiten Feldern und kleinen Wäldchen einfach dahinlaufen. Wir sind schon in der Auvergne, wie uns die Straßenschilder mitteilen! Es ist längst Zeit fürs Frühstück, aber eine kleine Bar-Tabac in Chevagnes bietet keinen Imbiss.

Enttäuscht machen wir ein paar Schluck von unserem Zaubertrank und es geht weiter. In Moulin finden wir auf jeden Fall ein Frühstück! Diese Mittelalterstadt steht auf unserem Plan, zu gut haben uns die Bilder bei der Reiseplanung gefallen.

Unser Cockpitthermometer zeigt 32°C, als wir uns schwitzend durch Moulin quälen und endlich vor der großen Kirche stehenbleiben. Wie immer ist unser Plan "Auf der Suche nach Essen, halte dich an die Kirche" aufgegangen. Eine Fußgängerzone? Egal, wir fahren da jetzt ins Zentrum! Die Franzosen hätten sicher nichts dagegen gehabt, aber hier ist heute alles mit rotweißen Bändern abgesperrt. Volksfest in Moulin!

Wir quetschen die Transalps zwischen zwei Autos und freuen uns erneut, erstmals ohne Seitenkoffer zu reisen. Wie schmal unsere Fuhre jetzt ist! Und schau da drüben! Eine winzige Bäckerei erregt unser Interesse. Der schwere Duft frisch gebackener Brote wabert über die Straße. Mit knurrendem Magen entern wir das winzige Lokal und werden vom Chef freundlich begrüßt. Samuel kam gerade aus der Backstube und klopft sich nun die mehligen Hände an seiner Schürze ab.

Diese winzigen, inhabergeführten Läden sind so einmalig in Frankreich! In Österreich ist diese Konsumkultur längst Geschichte, auch wenn es wieder einige Bäckerei-Start-Ups gibt. Ob unsere Behörden Brot in Holzkisten oder auf Stroh geschlichtet akzeptieren würden? Feinste und phantasievollste Pâtisserie ohne Kühlung?

Während wir das Angebot studieren und heißer Kaffee in Pappbecher rinnt, kommen einige Franzosen herein, klemmen zwei bis drei Baguettes unter die Achsel und verlassen das Geschäft freundlich grüßend. Man kennt sich. Vermutlich hat jeder Franzose seinen eigenen Stamm-Boulanger, den Bäcker seines Vertrauens.

Nur Augenblicke später hocken wir in der hübschen Einkaufsstraße, mampfen belegte Baguettes und schlürfen spektakulär starken schwarzen Kaffee dazu. Die Aussicht auf die Kirche  "Sacré-Coeur" ist großartig! Aber nicht nur die Kirche ist wunderschön, die ganze Rue d´Alliers ist einzigartig mittelalterlich. Winzige, schmale Häuser drängen sich dicht an dicht, die meisten nur eine Wohnungsgröße breit und zwei Stockwerke hoch. Ob die die Hochblüte Moulins im 15. Jhdt. schon miterlebt haben?

Noch schnell ein bewundernder Blick ins Innere der Kirche! Gotische Spitzbögendecken sind einfach immer wieder wunderbar, auch wenn sie neugotisch und erst 150 Jahre alt sind. Durch die gigantischen bunten Glasfenster scheint die Sonne und taucht alles in ein sanftes Licht. Großartig!

Wir müssen aber weiter und nach einem überschwänglichen Lob eines englischen Touristen für Angelika, weil sie selbst ein Motorrad fährt, brechen wir wieder auf. Wir haben es längst vergessen, aber sind selbstfahrende Frauen in Großbritannien so selten?

Es ist etwa 11:00, als wir die ehemalige Hauptstadt bourbonischer Herzöge wieder verlassen. Wir finden erstaunlich schnell hinaus. Die D2009 führt schnurstracks und ohne Umwege wie zB hübsche Kurven Richtung Süden. Wir tuckern durch einige Straßendörfer mit klingenden Namen, deren niedrige und mitunter sanierungsbedürftig wirkende Häuser kein Café beherbergen. Uns fällt auf, dass die unendlichen Wiesen und Weiden immer öfter von Weingärten abgelöst werden. (Dass die Gegend zum weit entfernten Weingebiet der Loire gehört, werden wir erst zuhause nachlesen.)

Gerade als uns langweilig wird, erreichen wir Saint-Pourçain-sur-Sioule. Die bunte Kleinstadt nährt unsere Hoffnung auf einen guten Kaffee, denn der hammerharte Espresso vorhin hat uns nicht zufrieden gestellt. Doch was ist denn hier los?! Die ganze Stadt ist ein Rummelplatz! Alle 5500 Einwohner sind auf den Beinen und gewiss noch ebensoviele Touristen! Schausteller, Buden und Fahrgeschäfte fädeln sich an der einzigen Hauptstraße auf und natürlich ist jeder Umweg abgesperrt.

Wir tuckern schwitzend im Schritttempo über die steinerne Charles-de-Gaulle-Brücke und versuchen, einen Blick auf das hübsche 300 Jahre alte Bauwerk zu werfen. Wir haben keine Chance, hier einen hübschen Pausenplatz zu finden, von einem Parkplatz für zwei Transalps ganz zu schweigen!

Zügig bollern wir nun weiter auf der D2009, immer die Augen offen auf der Suche nach Kaffee. Angelika ist unruhig. Sie erkennt während der Fahrt auf der Karte, dass auf den nächsten schnurgeraden 20 km kein einziges Dorf liegt. Langweilig! Abrupt wirft sie Anker und biegt rechts weg. Wir müssen runter von der Hauptstraße und da oben am Hügel steht eine kleine Kirche! Vielleicht auch ein Café?

Didi reagiert blitzschnell und aufmerksam tuckern wir nun einen schmalen Single-Track zwischen einzelnen Bauernhäusern und Autowerkstätten entlang. Immer den Blick auf die kleine Kirche geheftet, überqueren wir nun erstmals den Fluss Sioule. Dieser im Vulkangebiet entspringende Wasserlauf wird uns noch einige Zeit begleiten! Noch zwei scharfe Kehren und schon stehen wir am winzigen Hauptplatz von Bayet.

Ach wie toll! Gerade als wir uns unter dem Weinlaub des Gastgartens von "Le Marronnier" niederlassen, erklingen blechern die Mittagsglocken der knapp 1000 Jahre alten Dorfkirche in ihrer einfachen Melodie. Was für ein Klang in dieser vollkommenen Stille! Nur ab und zu brummt eine Hummel des Wegs. Die Hitze flirrt über den Ortsplatz und uns ist heiß. Für eine 500-Seelen-Gemeinde bietet das kleine Restaurant eine spektakuläre Speisekarte, aber uns ist nur nach Kaffee!

Erst viel später können wir uns aus dem verschlafenen Bayet lösen. Was für ein wunderbarer Pausenplatz! Aber wir haben heute noch einiges vor. Deshalb cruisen wir jetzt zügig die schmale D35 gen Westen. Die Gegend mutet wie eine Hochebene an und langsam wird die Landschaft sanfthügelig. Wir sehen viel Landwirtschaft, unzählige kleine Gehöfte stehen locker verteilt in der Gegend.

Da vorne ist schon Charroux! Unser erstes "schönstes Dorf Frankreichs" ist das Ziel. Wir haben die Liste dieser Dörfer ausgedruckt und wollen so viele wie möglich anfahren. Jede dieser Ortschaften hat etwas Besonderes und Einzigartiges. Das mittelalterliche Charroux ist bekannt für seinen Senf und sein Suppenfest.

Infobox

Beim Suppenfest kauft man beim örtlichen Töpfer eine selbstgemachte Schüssel und dann schlendert man von Haus zu Haus und überall werden verschiedene traditionelle Suppen angeboten. Ein großes Volksfest für die Franzosen!

Langsam tuckern wir durch uralte Steinbögen und Gemäuer. Wunderschön leuchtender Blumenschmuck an alten Steinmauern. Wir fahren Schritttempo, um alles in uns aufzunehmen. Vorsichtig holpern wir übers Kopfsteinpflaster und die Leute weichen rücksichtsvoll aus. Frankreich ist Motorradland! Als ein charmanter Kellner auf die Straße springt und uns lachend in sein Lokal locken will, werden wir kurz schwach. Aber wir haben noch einige Kilometer vor uns!

Wir schwören uns, irgendwann im August hierher zu kommen und beim Suppenfest mitzufeiern, als wir nach einem sensationellen Ausblick über die Region von Allier wieder ins Tal fahren. Das war schön, das hat sich ausgezahlt!

Es bietet sich an, auf der D35 zu bleiben und so fahren wir zügig über die Hochebene gen Süden. Wir kommen durch unzählige Steindörfer aus hellem Stein und bollern unzählige mittelalterliche Stadtmauern entlang. Es ist eine ruhige und verschlafene Gegend, nur bei Motorradfahrern scheint sie beliebt zu sein. Wir sehen viele Kollegen und alle grüßen freundlich ´rüber.

Die größte Siedlung hier heißt Èbreuil. Das 1200-Seelen-Dorf ist vermutlich nur Literaten bekannt. Ein gewisser Comte Donatien Alphonse Francoise verbrachte ab 1740 Jahre seiner Kindheit an diesem Ort. Lange bevor er als Marquise de Sade mehrfach der Todesstrafe entkam und im Gefängnis und der Irrenanstalt seine berühmten Werke verfasste, "von denen eine Seite reichte, um ein junges Mädchen für immer für verloren zu erklären", wie Kritiker erklärten. Ach, die Zeiten haben sich geändert...

Schlagartig verändert sich nun auch die Landschaft. Wir kurven durch dichte Wälder und an schattigen Felsen vorbei. Die schmale D915 führt entlang des Flusses Sioule und manchmal scheint gar kein Platz für eine Straße. Wir durchqueren die malerische Schlucht von Chouvigny und sind begeistert. So haben wir uns die Auvergne vorgestellt!

Stop! Hier machen wir Pause! Bei einer kleinen Ausweiche an Straßenrand halten wir und schieben die Transalps in den Schatten. Was hier für eine Ruhe herrscht! Angelika legt sich ins Gras und lauscht dem geschäftigen Treiben von allerlei Insekten. Didi fummelt einen Apfel aus dem Topcase und schneidet ihn in handliche Stücke. Wie gut, dass wir die gestern am Campingplatz mitgenommen haben! Wir genießen eine Zeitlang die Stille, während wir am süß-saftigen Obst knabbern.

Leitplanken gibt es hier nicht und hinter dem alten Mäuerchen von 30 cm Höhe geht es tief hinunter zur Sioule. Die Straße wird schmäler und wir tuckern langsam und konzentriert weiter.

Eine Vorsichtsmaßnahme, die einheimischen Rennfahrern vollkommen überflüssig zu sein scheint. Mehrmals überholen uns "Gebückte" in halsbrecherischem Tempo. Wir fotografieren lieber die hübsche Steinbrücke von Saint-Gal-sur-Sioule, während wir durch das winzige Nest bollern, dessen Häuser an den Felswänden kaum Platz finden. Nun fahren wir durch die Sioule-Schlucht!

Es wird noch felsiger, noch schmäler, noch kurviger. Wir sind begeistert und schwingen in schönem Rhythmus den Fluss entlang. Wir sehen einige Kanuten, die juchzend über wilde Stromschnellen springen. Die haben mindestens genau so viel Spaß wir wir!

Nach unzähligen Kurven durch den dichten Wald erblicken wir die berühmte "Pont de Menat"! Eine wunderschöne Fünfbogensteinbrücke, die am Ende des Tales seit 900 Jahren die Sioule überspannt. Sie ist hier als "Römische Brücke" angeschrieben, was vermutlich nicht stimmt. Wir halten an und wandern eine Zeit lang herum, um ein gutes Foto zu machen.

Aber die Laubwälder hier sind so dicht, dass man die Brücke fast nicht sieht. Um zum Fluss zu klettern, sind wir allerdings auch zu faul. Es ist heiß mit 32°C und wir wollen weiter. Natürlich bereuen wir das fehlende Foto später, aber manchmal ist das eben so.

Wir überqueren die daneben erbaute Straßenbrücke und tuckern auf der D109 weiter die Sioule entlang, diesmal auf der linken Uferseite. Ein schneller Blick hinauf zur "Burg Rocher" und weiter gehts. Einen Besuch der Höhenburg haben wir schnell verworfen.

Erstens ist der Anstieg aus der Schlucht zu steil und zu lang und zweitens ist die Ruine wegen Baufälligkeit gesperrt. 800 Jahre lang diente sie erfolgreich dem militärischen Schutz der Pont de Menat und jetzt das!

Es ist 14:00 und wir haben Hunger. Die konzentrierte Fahrt auf diesem verschlungenen Single-Track macht müde und wir hätten gerne eine schöne Pause. Nur im Café von Lisseuil am Ufer der Sioule ist an diesem Samstagnachmittag alles überfüllt. Also weiter! Bald werden die Kurven weniger und das Tal öffnet sich ein wenig.

Wir durchqueren nun das Märchenland Combrailles, dessen dichte Eichenwälder und zerfurchter Täler schon das ein oder andere Feen- und Kannibalenvolk beheimaten soll. Wir sind von den undurchdringlichen Wäldern und den schmalen Wegen begeistert und auch unsere Motorräder fühlen sich in ihrem 23. Lebensjahr äußerst wohl hier.

In Lamontgie werden wir von einer scharfen Bergaufkehre aus unserem träumerischen Dahincruisen gerissen. Die D227 führt nun gemächlich bergauf und schon nach wenigen Metern haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den Nationalpark der Vulkane mit seinen sanften Bergkuppen. Die Naturkatastrophen sind schon ein paar tausend Jahre her und übrig blieb eine lieblich-hügelige Region, das Herz Frankreichs.

Es sind nur wenige Kilometer über eine Hochebene, als wir Saint-Gervais-d´Auvergne erreichen. Gibt es hier ein Café? Das verschlafene Nest ist immerhin die größte Siedlung dieser Region! Wir sind begeistert, als wir am mittelalterlichen Hauptplatz tatsächlich einige Tischchen entdecken, die ein geschäftstüchtiger Wirt auf den schattigen Gehsteig gestellt hat. Hier bleiben wir!

Kurz später machen wir mit Händen und Füßen dem charmanten Kellner klar, dass wir nur eine Kleinigkeit essen wollen. Nur eine Jause! Lächelnd verschwindet er und wir haben keine Ahnung, was wir nun bestellt haben. Nur ein Coca-Cola "Made in Auvergne" konnten wir entziffern. Wir lehnen uns entspannt zurück. Einen schöneren Pausenplatz konnten wir nicht finden!

Nur Momente später bekommen wir eine"Brettljause" serviert, die alle Stückln spielt! Um etwa 8.- pro Person sind hier verschiedene Speck-, Salami- und Schinkenspezialitäten angehäuft, dazu ein wenig Käse und Brot. Oh, es könnte perfekter nicht sein! Wir können noch nicht wissen, dass wir mit diesem "Planche Mixte" soeben die " Assiette de Charcuterie " entdeckt haben! Die typisch französische Jause, die wir auf dieser Reise noch oft bestellen werden.

G´schmackig und kräftig schmecken die Fleischspezialitäten hier und wir lassen keinen Krümel übrig. Wir spülen den letzten würzigen Bissen mit einem Schluck Auvergne-Cola hinunter und mahnen einander zum Aufbruch. Es sind nur mehr 20 km bis zur Unterkunft aber es gibt noch etwas zu besichtigen!

Wir cruisen durch einsame und üppige Laubwälder, die keinen Blick auf die Hügellandschaft freigeben. Es geht bergauf und bergab in aussagekräftigen Kurven. Uns scheint, dass wir wieder eine Schlucht entlang fahren, denn wir befinden uns mitunter auf Baumwipfelhöhe!

Abrupt halten wir an. Was für ein Anblick! Staunend schauen wir auf das massive "Viaduc des Fades" hinauf, das sich mitten im Wald unerwartet und im dunstigen Licht grotesk hoch über alle Bäume erhebt. Der Stahlkoloss überragt alles hier bei weitem! Man fühlt sich ganz winzig, wenn man unter dem filigranen Geflecht durchfährt.

Zügig kurven wir ein paar Kehren bergab und schon tuckern wir langsam und aufmerksam über eine alte Staumauer. Rechts der Stausee "Fades Besserve" und links die Sioule, die uns in ihrem verwinkelten Wasserlauf hier wieder eingeholt hat. Da ist ein kleiner Parkplatz, da halten wir an!

Der Ausblick auf das historische Viadukt ist gewaltig. Wie ein Fremdkörper erhebt es sich aus der üppig-grünen Landschaft!

Als die Eisenbahnstrecke 2007 nach hundert Jahren eingestellt wurde, war die mit 132 Metern höchste Eisenbahnbrücke Frankreichs überflüssig geworden. Sie steht nur mehr da, um Touristen wie uns zu beeindrucken und das schafft sie allemal! Wir knipsen unzählige Fotos, um den gewaltigen Eindruck festzuhalten.

Jetzt ist es nur mehr ein Katzensprung zur Unterkunft! Es ist später Nachmittag und im Örtchen Les Ancizes-Combs haben alle Bar-Tabac geschlossen, wie Angelika enttäuscht feststellt. Also fahren wir ohne weitere Verzögerung zu unserem kleinen Hotel am See. Um Punkt 16:45 paddeln wir die beiden Transalps auf den Schotterparkplatz. Wir sind verschwitzt, es hat immer noch über 30°C!

Wir werden mit fast klischeehafter französischer Arroganz eingecheckt und es ist schnell klar, dass dieses kleine Hotel hier in der Einsamkeit das Alleinstellungsmerkmal und keine Konkurrenz hat. Dementsprechend angezogen und alternativlos sind auch die Preise im Restaurant. Angelika hat es kurz die Laune verhagelt, aber wir sind mit der Situation wieder versöhnt, als wir einen grandiosen Tisch mit spektakulärer Aussicht auf den See bekommen.

Die regionalen Spezialitäten schmecken wirklich gut und wir langen kräftig zu. Letztendlich bietet man uns das "Biker-Paket" an, nämlich das Zimmer inkl. dreigängiges Menü um 160.- und das hat uns doch sehr gefreut!

Tageskilometer: 165 km

Hier gehts weiter, nach Beynac: >>klick

Viel erlebt!

Danke

Was war DAS denn auf dem Campingplatz? Eine fremde Frau hat euer Zelt untersucht? Verrückt.

Aber sonst wurde das ein richtig schöner Reisetag! Das Viadukt kenne ich. Aber ich glaube, man kann da nicht mehr hinauf, zumindest haben Freunde von mir damals den Weg nicht mehr gefunden.

LG Martina

essen

bei euren essensfotos läuft einem das wasser im mund zusammen!
dlzg
der rider

Klemmbrett Schikane - Tolle Idee!

Die Idee, mit dem Klemmbrett Camper zu schikanieren, find ich klasse. So ein Klemmbrett signalisiert Autorität. Das nehm ich mit auf die nächste Reise: „Guten Tag. Luftdruckkontrolle. Mal bitte die Ventilkappen abschrauben!", und kassiere 2 € pro fehlendem ATÜ.

Nein, im Ernst. Solche Erlebnisse sind in französischen Camps zum Glück eher selten. Ich hätte so gerne Didis Gesicht gesehen, er hat sicher geschäumt vor Wut, oder?! Ich hätte es jedenfalls.

Das VIADUC DES FADES ist ein wahres Industriedenkmal. Leider tun sie alles, um Wanderer, Kletterer, Bungeejumper und Endurogirls von der Überquerung abzuhalten.

Das Suppenfest ist ja eine skurrile Veranstaltung und eine tolle Idee. Doch die Foto Collage am Ende schlägt alles. MG, das sieht so, so verlockend aus. Ihr hattet sicher einen wunderbaren Abend.

Bis morgen...
Liebe Grüße
Svenja

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zuletzt aktualisiert am 17.4.2024